Windkraft war in den letzten zwei Jahrzehnten der größte Klimaschützer

Medienmitteilung 24.4.2020
Nachdem das Verwaltungsgericht Gießen ihrer Klage Recht gegeben und die Genehmigung für drei Windkraftanlagen aufgehoben hatte, behauptete die klagende hessische „Naturschutzinitiative e.V.“ am 13.2.20: „… dass der Zubau von annähernd 30.000 Windenergieanlagen alleine in Deutschland bislang so gut wie keinen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen geleistet hat, …“ Quelle  (Allerdings hat das Oberverwaltungsgericht Berlin/Brandenburg im Rechtstreit „Tesla“ das Urteil des VG Gießen bereits wieder „mit guten Gründen … in Frage gestellt“. Quelle Ziff. 39)

Windkraft war in den letzten zwei Jahrzehnten der größte Klimaschützer
Energiewendegegner leugnen faktenwidrig den Klimaschutznutzen der Windkraft
Seit Inkrafttreten des Erneuerbare Energiegesetzes vor 20 Jahren sanken die Atomstrom- und damit auch die Atommüllproduktion um mehr als die Hälfte. Auch die Kohlestromerzeugung wurde um 40 % verringert.

Eine schriftliche Anfrage beim Urheber der hessischen Nutzlosbehauptung, dem in Niederbayern wohnenden Biologen Dr. Wolfgang Epple, nach einem Beleg war erfolglos. Er verweigerte ein Beweisstück und verwies auf eine jedoch irreführende Veröffentlichung dreier Heidelberger Physikprofessoren, die seit Jahren für die Atomkraft werben.

Ein Blick auf die Fakten ist lohnenswert

Der Vergleich des Jahres 2000, in dem das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) in Kraft trat und damit auch die Windstromproduktion wirksam beschleunigte, mit dem Jahr 2019:

2000 2019
Zahl Land-WKA (Quelle) 9.359 29.456
Landwindstrom TWh1 9,5 101,8
Seewindstrom TWh 0 24,6
Photovoltaikstrom TWh 0 46,7
Bioenergiestrom TWh 1,6 44,8
Wasserkraftstrom TWh 24,9 18,8
Geothermiestrom TWh 0 0,2
Atomstrom TWh 169,6 75,2
Kohlestrom TWh 291,4 170,9
Erdgasstrom TWh 49,2 91,3
CO2 der Energiewirtschaft2 in Mio. t 327 219
Nettostromverbrauch TWh 501 518
Stromaußenhandel3 TWh – 3,1 + 36,6

 1 TWh = Terawattstunden (Mrd. kWh),  Quelle AGEB  2 Energiewirtschaft sind hauptsächlich Kraftwerke Quelle UBA  3 minus bedeutet Stromimportüberschuss, plus bedeutet Stromexportüberschuss

Seit dem Jahr 2000 hat die Windkraft stark dazu beigetragen, dass die Atomstromproduktion mehr als halbiert wurde, die Kohlestromerzeugung um gut 40 % sank und die Treibhausgasemissionen der Energiewirtschaft um ein Drittel zurückgingen.

Und dies bei sogar noch etwas gestiegenem Stromverbrauch und jetzt einem großen Stromexportüberschuß. Allerdings stieg ebenfalls stark die Erdgasstromerzeugung, deren Klimaschädlichkeit bislang allgemein unterschätzt wird.

Auch das Umweltbundesamt, UBA, unterstreicht den Klimaschutznutzen der Windkraft. Allein im Jahr 2019 ersparte uns der Windstrom 89 Millionen Tonnen CO2. (Umweltbundesamt: Erneuerbare Energien in Deutschland Daten zur Entwicklung im Jahr 2019 Tab. 7 auf Seite 24 Quelle). Das UBA stellt fest, dass die meisten Treibhausgasemissionen durch die Stromerzeugung aus Windenergieanlagen vermieden wurden.

Insgesamt haben die Erneuerbaren Energien im Jahr 2019 laut UBA uns 203 Millionen Tonnen CO2 Äquivalente (Methan und andere Treibhausgase nach ihrer Klimaschädlichkeit in CO2 umgerechnet) erspart. Den größten Teil macht das vermiedene CO2 aus.

Empörend, dass Energiewendegegner wie die hessische „Naturschutzinitiative“ und in Bayern der VLAB, die letztlich die Atom- und Kohlekraft stützen, vom Staat sogar die Anerkennung als Natur und Umweltschutzverband bekommen! Es zeigt, wie schräg der Umweltschutz in Bayern und im Bund verstanden wird.

Raimund Kamm ist auch Vorsitzender der Landesvertretung Bayern des „Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.“ (LEE Bayern)

Raimund Kamm  (Vorstand)
FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager
und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.
Augsburg – Dillingen – Günzburg – Heidenheim – Ulm
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Konto des FORUM e.V. bei Raiffeisenbank Aschberg eG:
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pr. Luitpoldstraße 26, 86157 Augsburg
T.0821 – 54 19 36  r.Kamm@anti-akw.de
Endlich auch den Siedewasserreaktor Block C abschalten!
Von den Atom-, Gas- und Kohlekonzernen zu den Ökostromfirmen wechseln!

Bundesnetzagentur kann nur die Hälfte der zuletzt angebotenen 300 MW versteigern

Wird unter https://www.topagrar.com/energie/news/erneut-weniger-bieter-windflaute-haelt-an-12009941.html gemeldet.
Die Windbranche, in der wegen der künstlich verursachten Flaute viele Arbeitsplätze Arbeitsplätze verloren gegangen sind, bräuchte für einen neuen Aufbruch laut Bundesverband Windenergie gar kein Geld, sondern nur administrative Unterstützung.

Schleswig-Holstein droht mit Ausstieg aus deutschem Strommarkt!

Weil der Süden Deutschlands Stromleitungen nicht auf die Reihe bringt und deswegen im Norden Windräder immer wieder abgeschaltet werden müssen, zum Preis von 1,3 Milliarden Euro in 4 Jahren (!), droht offenbar Schleswig-Holstein mit dem Ausstieg aus dem deutschen Strommarkt und billigerem Strom für Norddeutschland, wie z.B. hier: https://www.evangelisch.de/inhalte/166280/22-02-2020/schleswig-holstein-droht-mit-ausstieg-aus-dem-strommarkt gemeldet wird.
Freunde der Wirtschaft möchten sich mal überlegen, wo die dann gerne hingeht!

Erneuerbare Enerie in Bayern 2018 rückläufig!

Nach dem neuen Bericht „Energiedaten.Bayern“ ist bayernweit die Stromproduktion aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse zwischen 2017 und 2018 um 800 Millionen Kilowattstunden oder knapp zwei Prozent gesunken (in Buchstaben: ge e es u en ka e en)! 2017 wurden demnach im Freistaat 37,3 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Quellen produziert. Im Jahr darauf waren es nur 36,5 Milliarden Kilowattstunden.
Im selben Zeitraum haben die erneuerbaren Energien in Deutschland um knapp 4%, in Baden-Württemberg um fast 6% zugelegt!
Dies schreibt die Süddeutsche Zeitung am 17.2. unter https://www.sueddeutsche.de/bayern/resolution-buergermeister-fuer-energiewende-1.4801566

Bilanz Deutschland 2019: nur ein Fünftel des jährlich benötigten Windkraftausbaus!

Letztes Jahr haben wir wieder einen neuen Rekord aufgestellt bei der Untätigkeit im Ausbau erneuerbarer Energien, nachzulesen z.B. im Deutschlandfunk unter https://www.deutschlandfunk.de/windenergie-ausbau-an-land-hat-2019-historischen-tiefstand.1939.de.html?drn:news_id=1095500.

Werden wir als ewig Gestrige bald bedeutungslos?

Seit Beginn der Menschheitsgeschichte sind Hochkulturen entstanden und zurückgetreten.
Auf dem Weltwirtschaftsforum hat der bekannte Wirtschaftsprofessor Andrew McAfee sein neues Buch „More from less“ vorgestellt und einem Wirtschaftswachstum durch heute günstigere nachhaltige Energie das Wort geredet (s. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/klimawandel-aus-weniger-mehr-machen-1.4770464).
Ist also der Stop des Windkraftausbaus mit Hilfe der 10H-Regelung der Turbo-Abwärtsgang für Bayern?

Preisfrage: Wie nahe an Wohnhäusern darf
a) ein Braunkohlekraftwerk,
b) eine Mülldeponie,
c) ein Steinkohlekraftwerk,
d) ein Großmastbetrieb mit 70000 Hühnern
errichtet werden?

Lösung:
a) 700 m
(Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/energiewende-kritik-um-den-mindestabstand-von-windraedern-16500788.html)
b) 500 m
(Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/energiewende-kritik-um-den-mindestabstand-von-windraedern-16500788.html)
c) weniger als 400 m
(Quelle: https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/fs100223_Datteln_final_0.pdf)
d) weniger als 300 m
(Quelle: https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/kontraste/videosextern/warum-der-mindestabstand-fuer-windkraftanlagen-ungerecht-ist-104.html)

Wenn wir in Bayern genauso logisch vorgehen wollen wie in Nordrheinwestfalen, dann kommen wir zu folgenden Vorschriften:
Windrad 1.500 m
Kohlekraftwerk 700 m
Mülldeponie 500 m
Düngemittelherstellungsanlage 500 m
Kottrocknungsanlage 500 m
Steinbruch 300 m
Quelle: https://katapult-magazin.de/de/trockne-zahlen/trockne-zahlen/fulltext/dinge-die-naeher-an-deinem-haus-stehen-duerfen-als-ein-windrad/
Allein diese Zahlen wirken so, als seien die Abstandsregelungen für Windräder nicht zum Schutz der Bevölkerung, sondern als bewußter Todesstoß für die die Windkraft im Land erfunden worden.

Meereserwärmung unerwartet hoch

Gestern veröffentlichten internationale Wissenschaftler in Advances in Atmospheric Sciences unter -> (beachte dort insbesondere die Grafiken zur gespeicherten Energie) die aktuellen Messungen der Erwärmung der Meere, die 90% der Wärme der Erde speichern.
Ergebnis: ständiger Temperaturanstieg in den letzten Jahren, erläutert z.B. beim Redaktionsnetzwerk Deutschland oder beim Deutschlandfunk

deutsche Übersetzung der jüngsten Warnung von 11000 Wissenschaftlern, mit allen Kurven

findet sich hier: https://scientistswarning.forestry.oregonstate.edu/sites/sw/files/Warnung_der_Wissenschaftler_der_Welt_an_die_Menschheit_final.pdf
das englische Original ist hier: https://academic.oup.com/bioscience/advance-article/doi/10.1093/biosci/biz088/5610806

Was meint das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)?

Auszüge aus einem Interview vom Claudie Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Deutschlandfunk vom 16.11.19

„Die gute Nachricht ist: Die erneuerbaren Energien wirken an der Strombörse preissenkend“, sagte Kemfert im Dlf. Das werde sich auch weiter fortsetzen. So könne der Strompreis auch tendenziell sinken.

Die Politik habe den Windkraftzubau nahezu zum Erliegen gebracht, kritisierte Kemfert. Die Planung, einen Mindestabstand von 1000 Metern von Windkraftanlagen zu Wohnhäusern vorzuschreiben, solle ersatzlos gestrichen werden. „Wir brauchen einen Zubau von Windanlagen, was heißt, dass wir Flächen benötigen, die nicht im Konflikt zur Wohnbebauung stehen“, so Kemfert. Da gebe es genügend Möglichkeiten in der bestehenden Infrastruktur.

Mit den jetzigen Vorgaben sei das Ziel der Bundesregierung, den Anteil der erneuerbaren Energien auf 65 Prozent zu steigern, nicht zu erreichen.